Eskalationsprozess

Im Schweizer Mobilitätssektor hat sich der Austausch von Kundeninformationsdaten in den letzten Jahren stark intensiviert. Diese Entwicklung ist auf die rasant fortschreitende Digitalisierung zurück-zuführen. Die Digitalisierung in der Mobilität soll hohen Nutzen für Reisende und Effizienzsteigerungen bringen.

Ausgangslage

Verlässliche Kundeninformationsdaten sind die Grundlage und haben hierbei oberste Priorität. Die Reisenden des öffentlichen Verkehrs der Schweiz (öV) wünschen konsistente und stabile Informationen während der gesamten Reisekette (unabhängig vom Transportmittel).

In diesem Zusammenhang ist die Qualitätssicherung der Daten eine wesentliche Voraussetzung. Die Konsistenz und Vollständigkeit von Stamm-, Fahrplan-, Echtzeit- und Ereignisdaten ist ein wiederkehrendes Thema und wird in einem zunehmend vernetzten Datenökosystem immer wichtiger. Um ein hohes Niveau an Datenqualität zu gewährleisten, hat die Systemaufgabe Kundeninformation (SKI) gemeinsam mit dem Bundesamt für Verkehr (BAV) Eskalationsprozesse definiert. Das Ziel ist, Transparenz über diese Eskalationsprozesse zu schaffen und Entscheidungsgrundlagen aufzuzeigen

Systemlandschaft Systemaufgaben Kundeninformation

Das Mandat der Systemaufgabe Kundeninformation (SKI) verfolgt das Ziel, den Kunden des öV-Schweiz aktuelle, kontinuierliche, vollständige, einheitliche und harmonisierte Informationen über die gesamte Reise zu liefern, unabhängig vom gewählten Verkehrsmittel und dem öV-Unternehmen. Das Bundesamt für Verkehr (BAV) beauftragt die SBB Infrastruktur mit der operativen Führung und der Weiterentwicklung der Systemaufgaben Kundeninformation. Die Abbildung 1 gibt einen Überblick über die von SKI betriebenen und entwickelten IT-Systeme zur Sammlung und Veröffentlichung von Kundeninformationsdaten.

Ein zentraler Punkt ist, dass SKI von der Qualität der von den Transportunternehmen (TU) gelieferten Daten abhängt (dezentrales Datenmanagement). 

Ein Teil der Datenqualität wird durch die eingeführten Datenstandards sichergestellt. Allerdings können Fahrplanänderungen oder technische Probleme auftreten, welche die Datenqualität ver-schlechtern. Die Einführung eines Eskalationsprozesses ist daher eine Lösung im Umgang mit Defiziten in der Datenqualität bei Transportunternehmen.

Rechtsgrundlage

Jedes konzessionierte Transportunternehmen (KTU) ist dem Bundesgesetz über die Personenbe-förderung (PBG; SR 745.1) unterstellt. Im Zusammenhang mit der Kundeninformation erwähnt Artikel 13 des PBG die Fahrplanpflicht. Auf nationaler Ebene werden diese Fahrplandaten von SKI gesammelt, verarbeitet und veröffentlicht. Die Fahrplanverordnung (FPV; SR 745.13) regelt die Veröffentlichung der Fahrpläne, die Fahrplanänderungen und die Betriebsunterbrechungen. Die Pflicht zur Veröffentlichung des Fahrplans und die Informationspflichten über die aktuelle Betriebssituation werden ebenfalls explizit erwähnt (Art.13 FPV).

Mit anderen Worten, öV-Reisende müssen über das aktuelle Angebot mittels Fahrplandaten, aber auch mittels Echtzeitdaten informiert werden. In Abbildung 2 wird die Pflicht zur Datenlieferung nach Verkehrskategorie aufgeschlüsselt. 

Rolle und AKV

Eskalationsprozess

Für Fahrplandaten, Echtzeitanbindungsprojekte oder Echtzeitdaten wurden verschiedene Eskalationsprozesse definiert. Es ist zu beachten, dass es derzeit keine Prozesse für Stammdaten (Haltestellendaten oder Bestandaufnahme BehiG) und Ereignisdaten gibt. Im Moment gibt es aufgrund der geringen Nutzung dieser Daten noch keinen Bedarf, einen Prozess zu definieren.

Der Prozess definiert die Verantwortlichkeiten und Kompetenzen aller Beteiligten und Eskalationsstufen für Fahrplandaten (Datenlieferung), Echtzeit-Anbindungsprojekte und Echtzeitdaten.

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